Schleiden
Einwohner: 13000
Fläche: 122 km²
Bürgermeister: Udo Meister
PLZ: 53937
Kfz-Kennzeichen: EU
Ortsbeschreibung
Herzlich Willkommen in der Hauptstadt des Nationalparks Eifel.
Im Zweiten Weltkrieg wurden in Schleiden und Gemünd viele Bauten unwiederbringlich zerstört. Nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt Schleiden hatte die Einrichtung des Truppenübungsplatzes auf der Dreiborner Hochfläche um die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang. Jahrzehntelang war diese militärische Sperrzone für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, bis am 1. Januar 2004 auf dem Gelände zunächst der Nationalpark Eifel ausgewiesen und 2 Jahre später die "ehemalige NS-Ordensburg" Vogelsang als Vogelsang ip - internationaler Platz eröffnet wurde. Der Nationalpark Eifel und der bebaute Bereich Vogelsang dienen nun als Orte der Information, des vielfältigen Lernens und der Erholung.
Heute ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für alle Stadtteile im Schleidener Tal und in den Höhenorten. Das Angebot an Hotels, Pensionen und Privatzimmern, Ferienwohnungen, Campingplätzen sowie Wohnmobilstellplätzen unterstreicht dies. Die gastronomische Vielfalt und die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten (zwei Freibäder, Kurmittelanlage, Kurhaus mit Veranstaltungen etc.) tragen wesentlich zum Erholungs- und Erlebniswert bei.
Die Eifel besitzt zahlreiche Aussichtspunkte mit weiten Fernblicken über die Umgebung. Hier haben Besucher die Möglichkeit, die Landschaft „als Ganzes“ zu erleben und zu erfassen. Entsprechend beliebt sind Aussichtsstandorte bei Wanderern zur Rast und Orientierung. Zahlreiche „Eifel-Blicke“ liegen entlang der Radwanderrouten und der gekennzeichneten Wanderwege in der Eifel. Die „Eifel-Blick“ – Wegweiser zeigen Ihnen die Richtung für Abstecher zu einer herrlichen Aussicht. In Schleiden befinden sich gleich zwei „Eifel-Blicke“ Ruppenberg und Vogelsang:
Ruppenberg: Der Ruppenberg gewährt dem Besucher auf einer Höhe von 420 Metern über dem Meeresspiegel einen Blick über die Stadt Schleiden.
Zum ersten Mal wird die Burg Schleiden 1198 als "castrum Sleyda" erwähnt (Sleyda = steiler Abhang). Der an ihrem Fuß entstehende Ort hat diesen Namen übernommen. Burg und Ort blicken auf eine bewegte Geschichte mit mehrfacher Zerstörung und Wiederaufbau zurück. Vom späten Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert war Schleiden durch die Eisenindustrie geprägt. Es gab hier einmal 4 Hüttenwerke, aus denen sich unter anderem Fabriken für Lokomotiven-Bauteile, Draht und Nägel entwickelten. Zu den Gründen für den Niedergang der Schleidener Eisenindustrie gehörten die zu spät erfolgte Anbindung an den Schienenverkehr und die Ablösung von Holzkohle durch Steinkohle als Brennstoff. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Schleiden die kleinste Kreisstadt Preußens. Die Bebauung beschränkte sich auf den Schlossberg und das Tal unmittelbar darunter.
Vogelsang: Nach 60 Jahren der militärischen Nutzung ist Vogelsang seit dem 1. Januar 2006 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich als vogelsang ip | Internationaler Platz im Nationalpark Eifel. In den ersten zweieinhalb Jahren haben bereits mehr als 350.000 Besucher das denkmalgeschützte Ensemble mitten im Nationalpark Eifel erkundet. Vogelsang nimmt seine NS-Vergangenheit zum Anlass, um hier in der Zukunft einen Ort des Friedens, der Toleranz und internationalen Begegnung von Menschen entstehen zu lassen. In diesem Wissen wird sich Vogelsang zu einem weltoffenen, internationalen Platz entwickeln, der der Information, der Erholung und dem vielfältigen Lernen dient. In bewusstem Kontrast zu seiner ursprünglichen Zweckbestimmung wird hier ein Ausstellungs- und Bildungszentrum sowie Sitz des zukünftigen Nationalparkzentrums entstehen. Vogelsang ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet und bietet täglich geführte Geländerundgänge, Workshops und Exkursionen sowie in der Saison Turmaufstiege. Weiterhin gibt es das ganze Jahr über wechselnde Ausstellungen, Veranstaltungen, Tagungen, Studientage und vieles mehr.
Ein Besuch des Schloss Schleiden ist auf jeden Fall lohneswert.
Das Schloss Schleiden war früher die Burg der Herren von Schleiden aus dem Hause der Grafen von Blankenheim. Ihre Entstehung wird ins 12. Jahrhundert datiert. Von der früheren Burg sind nur noch der Südflügel und Teile des Ostflügels erhalten. Bei einem Umbau der Anlage Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Hofseite mit einem Renaissanceportal geschmückt. 1920 wurde Schloss Schleiden an den Orden der Lazaristen verkauft. Im Zweiten Weltkrieg brannte die alte Grafenresidenz vollständig aus, wurde jedoch wieder aufgebaut und ist heute in privater Trägerschaft.
Das Nationalpark-Tor Gemünd im Haus des Gastes, ist eine der ersten Anlaufstellen und Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch den Nationalpark Eifel. Die thematische und interaktive Ausstellung sowie die Filme über den Nationalpark, teilweise mit Untertiteln in mehreren Sprachen, geben einen ersten Einblick in die Vielfalt des Urwalds von morgen. Das Nationalpark-Tor Gemünd ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Besuch der Ausstellung ist kostenlos. Jeden Samstag beginnt um 10:30 Uhr am Nationalpark-Tor Gemünd eine ca. dreistündige kostenfreie Rangerführung (Rangertreffpunkt RT5 - Gemünd) in die Landschaft aus Wald, Wasser und Wildnis.
Ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz incl. 27 km Eifelsteig sowie Thementouren durch den Nationalpark bieten aktiven Naturgenuss. Die Talsperren der Eifel mit ihren imposanten Staumauern sind mit dem Fahrrad nahezu ohne Steigungen erreichbar. Von Mai bis Oktober fährt ein historischer Schienenbus auf der Trasse zwischen Kall und Schleiden über Gemünd und durch das Fachwerkörtchen Olef mit der deutschlandweit einmaligen Dorfplatzüberfahrt. Einen Besuch lohnt die ehemalige „NS-Ordensburg“ Vogelsang, die von den Nationalsozialisten als Schulungsort für Führungskräfte gebaut wurde. Ein Teil der Anlage kann heute besichtigt werden und bietet ein Besucherzentrum mit Ausstellungen und Führungen.