Eifel

Die Feytal-Wasserroute

Die Feytal-Wasserroute
Region: Nordeifel

Im Tal des oberen Veybachs haben sich bis heute anschauliche Zeugnisse zur Geschichte der Wassertechnik erhalten. Sie zeigen, wie die Menschen seit Jahrtausenden das Wasser und seine Kraft genutzt haben. Die Route führt zu mehreren Aufschlüssen des Römerkanals, zu den Mühlen des Feytals, an Standorte des ehemaligen Bergbaus und zur Pumpenstation des Hauses Hombusch.

Tourenpunkte

1

Bahnhof Scheven

Wegbeschreibung:
Die Route startet vom Bahnhof Scheven aus und führt bergauf zu einer Anhöhe, wo rechts von der Landstraße das Gelände des ehemaligen Westschachts bei Kallmuth liegt.

2

Westschacht bei Kallmuth

Nach der Übernahme der Gewerkschaft "Mechernicher Werke" durch die Preußag AG begann diese 1938 mit der Abteufung des Westschachtes im sog. Westfeld. Geplant war ein großer Tagebau in Richtung Kallmuth. Die Schließung des Bleibergbaus am 31.12.1957 setzte dem ein Ende. Die gesamte Anlage wurde demontiert. Auf der Straße Richtung Kallmuth sind links die Abraumhalden des ehemaligen Bleierztagebaus "Kallmuther Berg" zu sehen. Hier erstreckte sich ein wichtiger Betriebsteil der Mechernicher Erzlagerstätte, der als Ersatz für den auslaufenden Tagebau "Bachrevier" 1936 in Betrieb genommen wurde. Die Abraumhalden sind durch zahlreiche Erosionsrinnen und spärliche Vegetation gekennzeichnet.

Wegbeschreibung:
Der Straße weiter nach Kallmuth folgen. Am Ortseingang liegt links von der Quellenstraße die Burg Kallmuth.

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Burg Kallmuth

Ein Rittersitz ist in Kallmuth bereits im 13. Jahrhundert anzunehmen, da bereits 1285 der erste Ritter von Kallmuth urkundlich erfasst ist. Das Burghaus aus dem späten Mittelalter mit seinem Treppengiebel steht auf einem noch älteren Kellergewölbe und ist durch ein altes Rundbogenportal zu betreten. Burg und Dorfbrunnenanlage wurden vor einigen Jahren behutsam wiederhergestellt. Die Burg ist in Privatbesitz und nur von der Quellenstraße aus einsichtig.

Wegbeschreibung:
In der nächsten Rechtskurve der Quellenstraße, 100 m von der Burg, steht ein alter Dorfbrunnen. Die Quellenstraße mündet in die Landstraße, dieser links nach Vollem folgen. 500 m weiter rechts der Landstraße liegt die römische Brunnenstube Klausbrunnen.

4

Römische Brunnenstube Klausbrunnen

Die restaurierte Brunnenstube ist eines der bedeutendsten römischen Denkmäler im Rheinland. Heute schützt ein frei zugängliches Gebäude die Brunnenstube vor dem Verfall. Tafeln erläutern die Funktion und Geschichte der Einrichtung.

Wegbeschreibung:
Von der römischen Brunnenstube Klausbrunnen führt der Weg nach Vollem. 80 m hinter dem Ortseingangsschild liegt rechts von der Straße die gut erhaltene Mühle Vollem.

5

Mühle Vollem

Die Mühle Vollem wurde 1733 erbaut. Sie war Bannmühle (Zwangsmühle) für die Orte Urfey, Vollem, Kallmuth sowie Ortsteile von Dottel und Keldenich. Die Mühle ist heute noch voll funktionsfähig.

Wegbeschreibung:
Von der Mühle Vollem weiter der Landstraße nach Eiserfey folgen. 150 m hinter dem Ortseingangsschild rechts in "Alter Weg". Dieser mündet in die Hauserbachstraße. Auf ihr 800 m bergauf zur Mühle Giesen fahren.

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Mühle Giesen in Dreimühlen

Der Ortsname Dreimühlen bestand schon, als es in Dreimühlen erst eine Mühle gab, die 1502 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Die heute noch bestehende Mühle war Bannmühle für die Orte Weyer und Harzheim. Sie ist nach dem letzten Müller Mühle Giesen benannt, noch voll funktionsfähig und von der Straße sehr gut zu beobachten. Nicht weniger als 16 Wasserräder drehten sich seit etwa 1700 zwischen Dreimühlen und Eiserfey entlang des Hauserbachs auf einer Strecke von nur 2 km.

Wegbeschreibung:
Von der Mühle nochmals 300 m bergauf bis zur Kakushöhle und zum Abschnittswall.

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Kakushöhle und Abschnittswall

Kakushöhle und Abschnittswall

Bereits die Neandertaler nutzten vor rund 80.000 Jahren die heutige Kakushöhle. Sie gehört zu den wichtigsten Zeugen der Vorgeschichte der Eifel. Von der Steinzeit bis zur Neuzeit haben Menschen die Höhle als Wohn- und Zufluchtsort genutzt. Auf dem oberhalb gelegenen Kartsteinplateau deuten die Reste eines Abschnittswalls darauf hin, dass die Kelten etwa 400 bis 50 v. Chr. hier einen Verteidigungs- und Fluchtort angelegt haben. Es wurden auch Hinweise auf die Verhüttung von Eisen gefunden.

Wegbeschreibung:
Der Routenverlauf führt zurück nach Eiserfey. 1,4 km bergab, dann rechts in die Straße "Im Wiesental". Nach 80 m ist links die Falkensteinsmühle zu sehen.

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Falkensteinsmühle Eiserfey

Die Mühle in Eiserfey wird in einem Weistum (Rechtsquelle) aus dem Jahre 1597 als Zwangsmühle für Vussem erstmals erwähnt. Neben den Bewohnern aus Eiserfey und Vussem waren auch die aus Lorbach und Bergheim an diese Mühle gebannt. Anfang des 18. Jahrhunderts musste der damalige Müller Joist Cremer seinem Grundherrn, dem Kurfürsten von Köln, jährlich einen Reichstaler Flussgeld zahlen. Nachdem 1733 die Mühle in Vollem errichtet wurde, fand ein harter Konkurrenzkampf der Müller um die Kunden statt. Die Mühle, nach dem letzten Müller auch "Falkensteinsmühle" genannt, ist heute noch voll funktionsfähig. Das Wasserrad ist aus nächster Nähe zu sehen.

Wegbeschreibung:
Von der Falkensteinsmühle zurück zur Hauserbachstraße. 500 m abwärts bei Haus-Nr.4 befindet sich der ehemalige Standort einer Eisenhütte in Verbindung mit einem Hammerwerk.

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Eisenhütte Eiserfey

Am 6. Mai 1696 genehmigte der Kölner Kurfürst dem Pfandinhaber des Amtes Hardt, Franz von Quentell, in Eiserfey eine Eisenhütte zu errichten. Die Eisenhütte war mit einem Hammerwerk verbunden, das von drei Wasserrädern angetrieben wurde. Nach Brand und Umbau ist aus dem Hammerwerk ein Wohnhaus mit einem einsehbaren Wasserrad geworden (Hauserbachstraße Nr. 4). Zu der Hütte gehörte ein über 30 m langes Fachwerkhaus - dem "Alten Hammer" gegenüber auf der anderen Straßenseite gelegen -, das als Kohleschuppen, Lagerhaus und Stallung für die Tragtiere diente. Nach dem Ende der Hütte wurden aus dem Gebäude Wohnungen.

Wegbeschreibung:
Der Weg führt weiter zum Fachwerkhaus in der Hauserbachstraße 9, in dem früher die Verwaltung der nicht mehr bestehenden Pulvermühle untergebracht war.

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Pulvermühle Eiserfey

Bei dem Gebäude Hauserbachstraße Nr. 9 in Eiserfey handelt es sich um das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Pulvermühle (Pulverfabrik) aus dem 19. Jahrhundert. Bei dieser Pulvermühle ereigneten sich mehrere Unfälle mit tödlichem Ausgang. Von der Pulvermühle ist nur ein Grundriss von 1877 überliefert.

Wegbeschreibung:
Der Weg führt zurück zur nächsten Querstraße und dann links in die Straße "Im Wiesental". An der Ecke "Hauserbachstraße"/"Im Wiesental" befindet sich das Römerkanal-Sammelbecken Eiserfey.

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Römerkanal-Sammelbecken Eiserfey

Hier vereinigten sich die von Kallmuth/Urfey und die von Dreimühlen kommenden Leitungen und hier begann der Hauptstrang der römischen Eifelwasserleitung nach Köln. Das Bodendenkmal wird durch ein Oktogon, ein Gebäude mit 8-eckigem Grundriss, geschützt. Tafeln erklären das römische Bauwerk.

Wegbeschreibung:
Weiter der Straße "Im Wiesental" folgen bis zur nächsten Straße dann links in die Straße "Am Römerkanal" abbiegen. Dem Zeichen des Römerkanal-Wanderweges 1,2 km folgen. Wo der Wanderweg nach rechts ansteigt, links abwärts über den Keilbergweg zur B 477 fahren. Weiterfahrt durch Vussem zum ausgeschilderten römischen Aquädukt.

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Aquädukt Vussem

Beim Bau des Sportplatzes in Vussem wurden Pfeilerfundamente eines Aquädukts angerissen. Weitere Pfeilerstümpfe wurden bei Grabungen freigelegt. Der Aquädukt mit 10-12 freitragenden Pfeilern führte den Römerkanal 80 m weit in etwa 10 m Höhe von einer Talseite zur anderen. Der Originalbefund ist in den wiederaufgebauten Pfeilern teilweise noch gut zu erkennen. Es handelt sich um das unregelmäßige Mauerwerk, das ehemals zu den Pfeilerfundamenten gehörte.

Wegbeschreibung:
Zurück zur B 477. Auf der Trierer Straße rechts nach Breitenbenden zum "Gasthaus zum Krebsbachtal". Hinter dem Gasthaus rechts in den "Prof.- Robert-Ellscheid-Weg" und anschließend in den Römerkanal-Wanderweg. Nach 560 m ab Gasthaus folgt links ein 170 m langer Aufstieg zum Aufschluss 19b der römischen Wasserleitung, ein Einstiegschacht zum Römerkanal.

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Einstiegschacht zum Römerkanal

Der Einstiegschacht zum Römerkanal ist nach Expertenaussage das am besten erhaltene Exemplar der gesamten Leitung vom grünen Pütz bei Nettersheim bis Köln. Solche Schächte dienten zum Einstieg von Kanalaufsehern und Instandsetzungstrupps. Bei dem in der Nähe liegenden kleinen Gebäude könnte es sich um einen Kellerraum handeln oder um die Reste eines dem Schutz der Leitung dienenden kleinen Tempelchens. Tafeln erklären die freigelegte Anlage.

Wegbeschreibung:
Auf dem gleichen Weg zurück zum "Gasthaus zum Krebsbachtal". Dort nach rechts der schmalen Feyermühler Straße bis zur Feyermühle folgen.

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Feyermühle

Die Feyermühle Sie wurde in den Jahren 1756/57 als Ersatz für die zwischen Strempt und Roggendorf gelegene Rather-Mühle, die zu einem Pochwerk umgebaut wurde, errichtet. Erbauer der Feyermühle war der Freiherr von Twickel, Inhaber der halben Reichsherrschaft Mechernich. Dadurch hatte die Mühle auch das halbe Dorf Mechernich im Mahlzwang. Nach Einstellung des Mühlenbetriebes, etwa um 1850, wurde das Gebäude Dienstwohnung des Försters Hubert Schick vom Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein. Später diente die Mühle einem landwirtschaftlichen Betrieb und in jüngster Zeit einer neu aufgebauten Fischzuchtanlage. Dieser dauernden Nutzung ist es zu verdanken, dass sich die Feyermühle noch in ihrem ursprünglichen Bauzustand befindet, wenn auch ohne Wasserrad.

Wegbeschreibung:
Mit dem Römerkanal-Wanderweg 700 m durch den Wald. An der Stelle, wo dieser Weg rechts bergauf führt, links ab. Nach 100 m erreicht man die Pumpenstation Haus Hombusch.

15

Pumpenstation Haus Hombusch

In den Jahren 1908/09 ließ der Kölner Bankier Karl Theodor Deichmann oberhalb von Burgfey das Haus Hombusch als Feriensitz errichten. Gleichzeitig entstand das Pumpenhaus mit einer Wasser- und Elektrizitäts-Versorgungsanlage, um das Haus Hombusch mit eigenem Strom und eigenem Trinkwasser zu versorgen. Die gesamte Anlage ist im Originalzustand erhalten. Die Pumpenstation ist ein einzigartiges technisches Denkmal eines Kleinkraftwerkes zu Beginn der Elektrifizierung der Eifel. Mühlengraben und Wasserrad sind zu besichtigen. Die Pumpenstation ist auf dem Gelände eines ehemaligen Pochwerks zur Bleigewinnung errichtet. Nach einem Protokoll des Bergamts Düren von 1821 befanden sich in Burgfey drei Pochwerke - das Stollenpochwerk, das obere und untere Pochwerk - sowie eine Schmelzhütte. An der Pumpenstation informiert eine Tafel. Führungen für interessierte Gruppen möglich. Informationen gibt es unter: Tel. 02443-4479.

Wegbeschreibung:
Von der Einfahrt zur Pumpenstation sind es nur wenige Meter bis zur viel befahrenen Landstraße Mechernich – Satzvey (Vorsicht!). Der Landstraße über die Feybachbrücke 400 m in westlicher Richtung folgen. In der Rechtskurve hinter der linken Leitplanke liegt versteckt das Mundloch des Burgfeyer Stollens.

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Burgfeyer Stollen

In der Nähe der Pumpenstation befindet sich das versteckt liegende Mundloch des 1807 angegangenen Burgfeyer Stollens. Er reicht mit einer Gesamtlänge von 7,45 km bis zur Ortschaft Dottel und entwässert noch heute den Mechernicher Bleiberg.

Wegbeschreibung:
Zurück bis zur Feybachbrücke. Die Straße links vor der Brücke führt zu den Häusern von Burgfey. Eine Turmruine der Burg Burgfey und eine 600jährige Eiche stehen nahe beieinander.

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Burg Burgfey – 600jährige Eiche

Am Westhang des Feybachs, 400 m von der Pumpenstation entfernt, steht neben dem Naturdenkmal einer 600jährigen Eiche die Ruine eines Turms der 1419 als Blankenheimer Lehen erstmals erwähnten Burg Burgfey. Sie ist Namensgeber für den umliegenden Wohnplatz.

Wegbeschreibung:
Zurück zur Landstraße Mechernich - Satzvey. Dieser nach links 1,3 km bis zu den Katzensteinen folgen.

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Katzensteine

Die roten Sandsteinfelsen der unter Naturschutz stehenden Katzensteine entstanden zur Zeit des Wüstenklimas in der Trias vor etwa 200 Millionen Jahren. Die Römer begannen schon im ersten nachchristlichen Jahrhundert die Sandsteine zu brechen. Aus ihnen fertigten sie Weihesteine sowie Platten für Steinsärge. Etwa 200 Jahre war der römische Steinbruch in Betrieb. Die Abbauspuren sind noch deutlich erkennbar.

Wegbeschreibung:
Der nächste Ort an der Landstraße ist Satzvey. Hinter dem Ortseingangsschild folgt ein Bahnübergang. Hinter der Bahnschranke führt der Weg rechts zum Bahnhof Satzvey. Links lohnt sich vorher ein Abstecher zur Wasserburg Satzvey aus dem 14. Jh.

19

Bahnhof Satzvey

Wegbeschreibung:
Endpunkt der Feytal-Wasserroute

Unterkünfte in der Nähe

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